Kleinkaliber-Schießen – Präzision und Technik auf hohem Niveau
Das Kleinkaliber-Schießen ist eine der traditionsreichsten und präzisesten Disziplinen im Schießsport. Hier kommt es nicht nur auf die richtige Technik, sondern auch auf die mentale Stärke und die Fähigkeit, sich unter Druck zu konzentrieren. In dieser Disziplin werden sowohl Kleinkalibergewehr (KK-Gewehr) als auch Kleinkalibersportpistole (KK-Sportpistole) verwendet. In diesem Beitrag geben wir einen ausführlichen Überblick über die Anforderungen und den Ablauf dieser Disziplinen – ergänzt durch Bilder zur besseren Veranschaulichung.
1. KK-Gewehr – Der Wettkampf mit dem Kleinkalibergewehr
Der Wettkampf:
Im KK-Gewehrwettkampf müssen die Schützen in einer Gesamtschießzeit von 150 Minuten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Wettkampf wird in drei verschiedenen Stellungen durchgeführt: liegend, stehend und kniend. In jeder dieser Stellungen werden jeweils 20 Schüsse abgegeben, was insgesamt 60 Schüsse pro Schütze ergibt.
Häufig wird der Wettbewerb als Halbprogramm durchgeführt, bei dem der Wettkampf in zwei Teile geteilt wird: jeweils 10 Schüsse pro Disziplin in einer Zeitspanne von 75 Minuten.
Die Entfernung zur Zielscheibe beträgt bei dieser Disziplin 50 Meter – eine präzise Herausforderung, da der Schütze nicht nur auf die Entfernung, sondern auch auf die korrekte Haltung und Atmung achten muss.
Das Sportgerät:
Das Kleinkalibergewehr hat ein Kaliber von 5,6 mm und verwendet Munition des Typs .22 lfb (lang). Die Waffe darf ein Gewicht von maximal 6,5 Kilogramm aufweisen. Die Gewehre sind speziell auf Präzision und Stabilität ausgelegt, da jeder einzelne Schuss entscheidend ist.
Ein Bild eines typischen Kleinkalibergewehrs:

Die technischen Feinheiten der Waffe, wie etwa die Abzugsmechanik und die Visierung, sind entscheidend für den Erfolg im Wettkampf. Schützen müssen das Gewehr perfekt auf ihre Körperhaltung abstimmen, um eine möglichst ruhige Schussabgabe zu gewährleisten.
2. KK-Sportpistole – Präzision und Schnelligkeit im Duell
Der Wettkampf:
Der Wettkampf mit der KK-Sportpistole besteht aus 30 Schüssen, die in zwei Halbprogramme aufgeteilt werden:
- Präzision: In diesem Teil des Wettkampfs schießt der Schütze in drei oder sechs Serien zu je 5 Schüssen, wobei für jede Serie eine Zeitvorgabe von 6 Minuten gilt. Das Ziel ist es, mit hoher Präzision möglichst viele Schüsse in das Zentrum der Zielscheibe zu platzieren.
- Duell: In der zweiten Disziplin müssen ebenfalls drei oder sechs 5-Schuss-Serien abgegeben werden. Der Unterschied hier ist, dass die Zielscheiben drehbar sind und nur für drei Sekunden sichtbar bleiben. Diese Herausforderung verlangt vom Schützen nicht nur Präzision, sondern auch eine hohe Reaktionsfähigkeit und schnelle Zielerfassung.
Das Kaliber der Waffe ist ebenfalls 5,6 mm (mit Munition .22 lfb), und das Gewicht der Sportpistole darf maximal 1.400 Gramm betragen.
Das Sportgerät:
Die KK-Sportpistole ist in ihrer Bauweise auf Präzision und Schnelligkeit optimiert. Sie wird mit einer Hand geschossen, was hohe Anforderungen an die Stabilität und Kontrolle stellt. Die Abzugsmechanik der Pistole ist darauf ausgelegt, einen möglichst leichten und kontrollierten Abzug zu ermöglichen. Die Pistole muss so konstruiert sein, dass sie während des Wettkampfs stabil und präzise bleibt.
Ein Bild einer typischen KK-Sportpistole:

Schützen müssen im Duellteil besonders schnell reagieren, um die drehenden Scheiben zu treffen, was ihre Reaktionszeit und ihre Fähigkeit zur schnellen Entscheidungsfindung auf die Probe stellt.
3. Das Schießen auf dem Schießstand
Beim Kleinkaliberschießen wird in der Regel auf speziellen Schießständen geschossen, die mit modernen Zielscheibenanlagen ausgestattet sind. Diese Anlagen verfügen häufig über elektronische Trefferanzeigen, die sofort anzeigen, wo der Schuss auf der Zielscheibe eingetroffen ist.
Blick auf einen modernen Schießstand:

Ein solcher Schießstand ist so konzipiert, dass die Schützen sicher und unter kontrollierten Bedingungen ihre Wettkämpfe durchführen können. Die Zielscheiben bestehen meist aus Kunststoff oder Papier, die nach dem Schuss markiert oder neu ausgerichtet werden, um eine präzise Auswertung der Ergebnisse zu ermöglichen.
4. Technische Anforderungen und Sicherheitsvorkehrungen
Sicherheit ist im Kleinkaliberschießen von höchster Bedeutung. Auf den Schießständen müssen alle Schützen und Verantwortlichen strenge Sicherheitsvorschriften beachten:
- Waffenhandhabung: Alle Waffen müssen immer in eine sichere Richtung zeigen, und der Abzug darf nur dann betätigt werden, wenn der Schütze sicher ist, dass keine Gefahr besteht.
- Schutzmaßnahmen: Schützen tragen beim Schießen in der Regel Gehörschutz und Schutzbrillen, um sich vor eventuellen Gefahren zu schützen.
- Konzentration und Disziplin: Das Schießen in verschiedenen Positionen (liegend, stehend, kniend) erfordert eine exakte Körperhaltung und Atemtechnik, um den Schuss korrekt abzugeben.
Kleinkaliberschützen müssen zudem regelmäßig ihre Waffe warten und sich mit den neuesten Schießtechniken und Wettkampfbestimmungen vertraut machen, um auf höchstem Niveau wettbewerbsfähig zu bleiben.
Fazit
Das Kleinkaliberschießen mit Gewehr und Sportpistole ist eine der präzisesten und anspruchsvollsten Disziplinen im Schießsport. Es erfordert nicht nur hervorragende technische Fertigkeiten, sondern auch immense mentale Stärke und Konzentration. Schützen müssen sich in verschiedenen Stellungen und mit unterschiedlichen Geräten beweisen, wobei der Wettkampf unter extremen Zeitdruck und Präzisionsanforderungen stattfindet.
Für diejenigen, die diese Disziplin lieben, ist es nicht nur ein Sport, sondern auch eine Lebensphilosophie, die Disziplin, Geduld und Fokus fördert.